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Textpassagen aus der Eröffnungsrede von Kunsthistoriker Jürgen Weichardt anlässlich der Vernissage am 25.08.05 zu: BRAND Zeichen im Ludmillenhof in Sögel

Ausgangspunkt der Malerei von Anke Ibe ist das Quadrat. Mit dieser Form hat sie sich schon längere Zeit beschäftigt. Wir sehen zunächst eine feste Oberfläche auf den Quadraten, manche erscheinen monochrom, in anderen Bildern sehen wir deutliche Farbgliederungen, aber auch scheinbar zufällige Farbflecken, Aufbrüche, wolkenhafte Farbsetzungen, die das Monochrome aufheben und in einer gewissen Breite die Farbe der Oberfläche differenzieren.
In weiteren Fällen lassen Streifen an Horizont denken und vermitteln die Assoziation von Landschaft; Rillen verwandeln die Fläche in ein pastoses Feld; sie können so ausgeprägt sein, dass sogar Ornamentformen auftauchen und die Möglichkeiten der Flächen-Gestaltung bereichern.
Wie vielfältig eine quadratische Fläche geteilt werden kann, ohne dass dabei eine Komposition wiederholt wird, belegen größere Bilder, die Sie im linken Gebäudeteil finden werden.
Alle Bilder haben Titel, die den Anstoß geben, die Gedanken auf die Intention zu richten, die hinter dem Bildprozess, hinter dessen Ergebnis steht.
Anke Ibe bindet das einzelne Quadrat in eine Reihe gleicher Stücke ein; es steht nicht allein, auch wenn es allein sich behaupten muss; d.h. auch, dass es kein absolutes Bild gibt, dafür mehrere gute. In der Reihe stützen sich die Quadrate gegenseitig, indem sie die Geheimnisse ihrer Entstehung nacheinander und nebeneinander andeuten. Gemeinsam ist, dass ihre Farbigkeit aufeinander abgestimmt erscheint.
Das Material dieser Farbe ist Ei-Tempera, ein in der Tradition der Malerei hoch angesehenes Mittel, das gehärtet erscheint und seine Farbqualität nicht verändert. Das Bild hat also eine sehr feste Oberfläche, was für den Arbeitsprozess bedeutet, dass alle Arbeiten vor dem Erstarren der Fläche geschehen sein muss.
Für ihre Malerei steht Anke Ibe der Erfahrungsschatz der ganzen Kunstgeschichte zur Verfügung: Sie nutzt das historische Mittel Ei-Tempera, um die zahllosen Vorgänge, die in der einzelnen Arbeit von ihr versammelt sind,